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Der optimale Standort einer Luft-Wasser-Wärmepumpe – wie finde ich den?

16.10.2023

Die Nachfrage nach Wärmepumpen als fossilfreies Heizsystem ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Den mit Abstand größten Anteil im Jahr 2022 hatten dabei mit 87% die Luft- Wärmepumpen (Quelle: bwp/BDH-Absatzstatistik). Sie sind in der Anschaffung günstiger als Sole- oder Grundwasser-Wärmepumpen, da der Aufwand zum Aufstellen der Anlage geringer ist. Doch nicht jedem gefällt das Außengerät, das dann im Garten steht. Und das gilt nicht nur für den Hausbesitzer selbst.

Wichtig ist die richtige Planung der Anlage – dann klappt es auch mit dem Nachbar. Denn schon in der Planungsphase können bei Beachtung einiger Punkte zukünftige Konflikte mit den Nachbarn vermieden werden. Dabei geht es fast immer um den Lärm, den ein Außengerät verursacht.

Vorneweg: Bei einer Luftwärmepumpe handelt es sich üblicherweise nicht um ein Gebäude im Sinne des Art. 2 Abs. 2 BayBO, weshalb nach Einschätzung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr (vom 24.07.2023) die Abstandsregel von 3 Metern zum nachbarlichen Grundstück nicht greift. (Den genauen Wortlaut finden Sie hier.). Auch immissionschutzrechtlich ist eine Luft-Wärmepumpe nicht genehmigungsbedürftig. Grundsätzlich sind die Immisionsrichtwerte der TA Lärm einzuhalten (§3 Abs. 5 BlmSchG nach der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm).

Bei den auf dem Markt erhältlichen Geräte gibt es große Unterschiede bezüglich der Schallemissionen. Daher ist die Auswahl des Gerätes ein wichtiger Punkt. Ein Blick in das technische Datenblatt des Herstellers gibt Aufschluss über die schalltechnischen Daten. Wie laut eine Wärmepumpe ist, hängt größtenteils von der Menge an Luft ab, die durch den Außenverdampfer strömt - je größer das Gerät, desto größer der Querschnitt, desto langsamer kann die Luft strömen und verursacht dadurch weniger Lärm. Das Prinzip funktioniert entsprechend dem Kühlergrill am Auto. Hier ist die richtige Dimensionierung der Anlage entscheidend. Zudem sind Optimierungen durch den Hersteller von 10 bis 20% möglich.

Einige Geräte können auch im „Flüstermodus" betrieben werden, was eine Begrenzung auf eine bestimmte Leistung bedeutet (z.B. 75%). Benötigt die Wärmepumpe allerdings dann mehr Leistung, muss mit Heizstab unterstützt werden.

Ein ebenso wichtiger Punkt ist der richtige Standort des Gerätes. Den geringsten Leistungsverlust erhält man, wenn der Weg zum Heizungsraum möglichst kurz bleibt. Ist dieser Standort allerdings mit einem erhöhten Lärm für die Nachbarn „erkauft", lohnt es sich in jedem Fall, einen anderen Standort zu suchen. Der Leistungsverlust ist verschmerzbar, wenn man durch einen anderen Standort einen Konflikt mit den Nachbarn aus dem Weg gehen kann.

Man sollte auf ausreichende Abstände zu kritischen Orten wie Schlafräume, Wohnräume oder Terrasse achten. Ein Standort, der z. B. durch eine Fassade vom nächsten Nachbar abgeschirmt ist, reduziert die Belästigung der Nachbarn deutlich. Zudem sollten Reflexionen bzw. Mehrfachreflexionen durch Hauswände vermieden werden.
Einige Effekte zur Lärmreduzierung können zudem durch ein gutes Fundament mit Gummipuffern, guter Isolierung und Schalldämpfern im Außengerät sowie einer Feinjustierung der Software erzielt werden. Hier ist die richtige Auswahl des Fachbetriebs ausschlaggebend, der Erfahrung und Lösungsvorschläge mitbringt.

Der wichtigste Punkt in unseren Augen ist allerdings, den Nachbarn bereits bei der Planung der Luft-Wärmepumpe in die Planung einzubeziehen. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn über Ihr Vorhaben. Wir bieten immer an, dass die Kunden sowie deren Nachbarn bei uns vorbeikommen und vor Ort den Geräuschpegel quasi hautnah erleben können. So lassen sich in den meisten Fällen Vorbehalte im Vorfeld schon aus dem Weg räumen.