Neulich fragte ein Interessent am Telefon, wie lange denn unsere Wärmepumpen halten würden. „Wenn sie nicht mindestens 30 Jahre problemlos läuft – so wie meine jetzige Ölheizung – dann möchte ich sie gar nicht haben!"
Wir haben einige Kunden, deren Wärmepumpen nach über 30 Jahren immer noch einwandfrei funktionieren. Es gibt immer Ausreißer - in beide Richtungen. Nach derzeitigem Stand rechnet man für eine Wärmepumpe mit einer Lebensdauer zwischen 15 und 25 Jahren. Das sind also durchschnittlich 20 Jahre, abhängig vom Typ und Qualität der Bauteile sowie bei ordnungsgemäß durchgeführter Wartung der Anlage. Das ist vergleichbar mit allen anderen Heizsystemen.
Zuallererst darf bei heutigen Geräten, egal ob Auto, Waschmaschine oder eben Heizungsanlagen, nicht mehr mit derselben Lebensdauer kalkuliert werden wie früher. Galt vor 30 Jahren die Automarke mit dem Stern mit 300.000 gefahrenen Kilometern gerade erst als eingefahren, gilt das für Pkws auch schon lange nicht mehr. Früher galt eben robust, analog und großzügig, heute ist die Devise energieeffizient, viel Elektronik und kostenoptimiert. Es ignoriert zudem die Tatsache, dass diese Fahrzeuge auch ständig in der Werkstatt standen oder Dank einfacher Technik von den Besitzern selbst repariert wurden.
Das gilt in ähnlicher Form für die alten Ölkessel, die als Gusskessel problemlos 30 oder 40 Jahre funktionieren konnten. In der Zeit wurden aber die Brenner mehrmals ersetzt und Teile ausgetauscht.
Was die Lebensdauer der Wärmepumpe erheblich beeinflusst, ist die optimale Anpassung der Anlage an den Heizbedarfs des Hauses. Denn sowohl eine zu kleindimensionierte als auch eine zu groß dimensionierte Wärmepumpe können die Haltbarkeit dieser erheblich verkürzen.
Es muss also im Vorfeld korrekt ermittelt werden, wie hoch der Wärmeverbrauch eines Gebäudes ist. Dieser hängt von mehreren Komponenten ab wie z. B. die Anzahl der Bewohner, der Zustand des Gebäudes, von bereits durchgeführten energetischen Maßnahmen, vom Lüftungsverhalten und nicht zuletzt vom individuellen Wärmeempfinden (siehe auch Artikel Ist eine Wärmepumpe auch ohne Haussanierung möglich?).
Wird eine zu klein dimensionierte Wärmepumpe eingebaut, läuft diese permanent am oder sogar über dem Limit. Dabei verschleißen wichtige Bauteile wesentlich schneller. Die Lebensdauer verkürzt sich daher zum Teil erheblich.
Eine zu großzügig geplante Wärmepumpe deckt innerhalb kurzer Zeit den Wärmebedarf des Hauses ab. Das führt dazu, dass sich die Wärmepumpe zu häufig ein und ausschaltet - Die Wärmepumpe gerät ins Takten. Dadurch wird der Verdichter, der das Herzstück einer Wärmepumpe darstellt, übermäßig in Anspruch genommen. Im Optimalfall startet der Verdichter nicht mehr als dreimal am Tag. Zu viele Schaltvorgänge können eine Wärmepumpe schon nach wenigen Jahren in die Knie zwingen.
Eine Wärmepumpe sollte also möglichst knapp, aber dennoch ausreichend dimensioniert werden. So kann sie gleichmäßig durcharbeiten und erreicht die durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren erfahrungsgemäß locker.
Fazit: Wenn eine Wärmepumpe nicht optimal läuft, liegt es meistens an der Planung und der Ausführung, selten an der Anlage selbst. Fachbetriebe können den Heizbedarf eines Gebäudes präzise ermitteln, korrekt installieren und einstellen sowie anschließend ordnungsgemäß warten und so die Lebensdauer einer Wärmepumpe erheblich verlängern.